ZUR PERSON
F rüh übt sich
Aufgewachsen im idyllischen Schwarzwald-Dorf Rüttehof, begann ich mit sechs Jahren das Violinspiel.
„Dein Bogen muss zum Geigenbauer, um neu bespannt zu werden“, war der Satz meines Geigenlehrers, der fortan den Lauf meines Lebens bestimmen sollte. Ich selber war noch nicht in einer Werkstatt gewesen, schuf mir aber ein Traumbild davon, wie es wohl in solch einer aussehen würde und beschloss: Wenn ich groß bin werde ich Geigenbauer!
Acht Jahre später betrat ich – dem Schulpraktikum sei Dank – die Geigenbauwerkstatt des Musikhauses Jecklin in Zürich. Zwei Wochen später ging es mit Blasen an den Fingern und 100 Franken Lohn im Kuvert wieder nach Hause. Ich war das glücklichstes Schwarzwaldmädel der Welt.
Von Lehr-, Gesellen- und Herrenjahren
Nach der mittleren Reife absolvierte ich ein Schreinergrundschuljahr und begann mit 17 meine Ausbildung. Der begleitende Berufsschulunterricht fand an der renommierten Geigenbauschule Mittenwald statt und begleitete meine Lehrzeit bei der Firma Goldfuss in Regensburg bis zum meinem Abschluss im September 2006. Ich verdanke dieser Firma umfangreiches Geigenbauwissen und wertvolle Lebensweisheiten.
Mit meinem Gesellenstück wurde ich Bundessiegerin im Streichinstrumentenhandwerk und bekam dadurch ein Stipendium, das mir in den Folgejahren zahlreiche Weiterbildungskurse ermöglichte.
Nach der Lehre arbeitete ich zwei Jahre lang bei Geigenbaumeister Maier in Würzburg und zog 2009 nach Hamburg, um in der renommierten Werkstatt Winterling unter Eduard Schwen sechs Jahre lang meine Fertigkeiten zu erweitern.
Von der Geigenmeisterin zur Beraterin
Mit 30 legte ich die Meisterprüfung ab und eröffnete im Mai 2016 meine eigene Streichinstrumentenbau-Werkstatt, die zwischen Michel und Jungfernstieg mitten im Herzen Hamburgs liegt.
Neben der Restauration liegt mein Fokus auf der individuellen Beratung bei der Akquise eines Streichinstrumentes als alternative Wertanlage.
Meinen Kindheitstraum wahr gemacht zu haben und diesen zu leben, erfüllt mich jeden einzelnen sonnigen oder oft auch eher stürmisch nordischen Tag mit tiefem Glück.
Ihre Laura Germann